Sichere Arzneimitteltherapie
Samstag 15. August 2009 von Autor
Sichere Arzneimitteltherapie – acht wichtige Regeln, die Patienten bei der Anwendung von Arzneimitteln beachten sollten
Arzneimittel können Leben retten und Leiden lindern. Doch die Arzneimitteltherapie birgt auch Risiken. Nach internationalen Studien sind schwere Arzneimittelzwischenfälle und Medikationsfehler einrelevantes Gesundheitsproblem, an dem in den Industrieländernvermutlich mehr Menschen versterben als im Straßenverkehr. Neben denMaßnahmen, die in den Arztpraxen und Krankenhäusern selbst getroffenwerden können und sollen, kann auch eine verstärkte Einbeziehung undMitarbeit der betroffenen Patientinnen und Patienten die Risiken derArzneimitteltherapie vermindern. Ein gemeinsames Merkblatt wichtigerOrganisationen und Interessenvertretungen im Gesundheitswesen solldies unterstützen.
Dazu erklärt Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt: „SichererUmgang mit Arzneimitteln ist für das Wohl der Patientinnen undPatienten von zentraler Bedeutung. Deshalb sind wir mit demAktionsplan Arzneimitteltherapiesicherheit 2008/2009 aktiv geworden.Wie wichtig diese Arbeit ist, zeigt sich zum Beispiel an der imOktober 2008 im Internet geschalteten Datenbank für schwangere oderstillende Frauen. Hier bekommen Frauen ganz aktuell auch Antworten zumThema Impfen und Neue Influenza. Mit dem gemeinsam erarbeitetenMerkblatt wollen wir Patientinnen und Patienten zeigen, was sie selbstfür ihre eigene Sicherheit tun können“.
Helga Kühn-Mengel, Patientenbeauftragte der Bundesregierung:“Medikationsfehler gehören zu den wichtigsten Gefahrenquellen für diePatientensicherheit. Auch Patientinnen und Patienten können diesesRisiko mindern, indem sie die Regeln des Informationsmerkblattsbeachten. Grundsätzlich gilt: Ein informierter Patient trifft diebesseren Entscheidungen bei der Wahl der Therapie und verhält sichdann therapietreuer“.
Dr. Carl-Heinz Müller, Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung(KBV): „Gerne unterstützen wir die Patienten darin, kompetent mit demThema Arzneimittelsicherheit umzugehen. Das Informationsmerkblattstellt dazu ein wichtiges Medium dar. Es ergänzt die persönlicheBeratung der niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen, die diesejeden Tag in den Praxen leisten.“
„Was wir brauchen, sind gut informierte Patienten, die über denrichtigen Gebrauch, den Nutzen, aber auch mögliche Schadenpotenzialeund Risiken von Arzneimitteln aufgeklärt sind. Denn nur mit denPatienten lässt sich Therapiesicherheit und auch eine wirtschaftlicheArzneimittelversorgung erreichen. Gerne haben wir daher in diesemSinne an dem Merkblatt mitgearbeitet“, so K.-Dieter Voß, Vorstand desSpitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung.
Prof. Kai Daniel Grandt, aus dem Vorstand der Arzneimittelkommissionder deutschen Ärzteschaft: „Mit dem hier vorgestelltenInformationsblatt werden Patientinnen und Patienten unterstützt, zurVerbesserung der Sicherheit ihrer Arzneitherapie beizutragen.Arzneitherapie ist ein Hochrisikoprozess Der Patientenflyer ist Teileines Aktionsplans, mit dem Ärzte und Apotheker gemeinsam mit den inder Politik Verantwortlichen die Arzneimitteltherapie sicherergestalten wollen. Dies ist wichtig gerade auch in einer älterwerdenden Gesellschaft““Rezeptfrei heißt nicht harmlos. Alle Medikamente sind einberatungswürdiges Gut, egal ob verschreibungspflichtig oderrezeptfrei“, so Prof. Dr. Martin Schulz, Vorsitzender derArzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK). „Täglichbesuchen mehr als vier Millionen Menschen eine Apotheke und könnensich dort im persönlichen Gespräch über Arzneimittel, ihren Nutzen,aber auch die damit verbundenen Risiken informieren“.
Das Merkblatt geht zurück auf einen Workshop zum ThemaSensibilisierung der Patientinnen und Patienten für die Risiken derArzneimitteltherapie, der am 18. November 2008 im Bundesministeriumfür Gesundheit als Maßnahme des AktionsplansArzneimitteltherapiesicherheit 2008/2009 durchgeführt wurde.
Abgestimmt und unterstützt wird das Merkblatt von
* Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
* Bundesärztekammer (BÄK)
* Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV)
* Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ)
* Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA)
* Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA)
* GKV-Spitzenverband* Patientenbeauftragte
* Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS)
* Sozialverband VDK Deutschland (VDK)
* Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD)
* BAG Selbsthilfe
Weitere Informationen und das Merkblatt finden Sie im Internet unter:
www.arzneimittel-in-der-schwangerschaft.de
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